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Heute besuchten uns zwei sehr engagierte und interessierte Landtagsabgeordnete der CDU: Christina Schulze Föcking (Mitte) und Charlotte Quik (rechts). Beide machen sich für den landesweiten Kinderschutz stark - besonders Frau Schulze Föcking als Sprecherin der Fraktion in der Kinderschutzkommission des Landtags - und informierten sich umfassend über unsere Arbeit, die Probleme, Belastungen, Zukunftschancen und Ausbaumöglichkeiten. Sie nahmen eine ganze Liste von Anregungen und Fragen für den Landtag mit. Wir konnten zwei kompetente Frauen kennen lernen, die für unsere Thematik brennen. Wir bedanken uns ganz herzlich für den Besuch und das intensive Gespräch und verabredeten, weiter den Kontakt zu halten. 🧡 #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder

„Ich hab nicht gelogen“ Rabea ist 5 Jahre alt und berichtet in ihrer Kita von sexuellen Übergriffen durch den Partner ihrer Mutter. Sie erzählt sehr konkret und detailliert, so dass die Kita eine Meldung beim Jugendamt macht. Die Mutter kann sich das alles nicht vorstellen. Rabea wird daraufhin zunächst einmal bei ihrer Tante untergebracht. Die Mutter bringt Rabea zu den Diagnostikterminen zu uns. Gleich zu Beginn sagt Rabea, sie habe „alles zusammen gelogen“, es wäre gar nichts passiert. Beim zurück bringen ins Wartezimmer erklärt sie ihrer Mutter stolz, dass sie uns gesagt hat, gelogen zu haben. Rabea wirkt in den weiteren Sitzungen sehr beunruhigt; sobald sie Geräusche auf dem Flur hört, muss sie nachschauen. Allmählich beginnt sie von den sexuellen Übergriffen zu erzählen und sagt leise: „Ich hab nicht gelogen, aber das darfst Du nicht der Mama sagen!“ Dann wäre Mama für immer traurig, „weil die den doch so liebt!“ #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder

Vera ist 7 Jahre alt und wird mit ihren Zwillingsschwestern, 3 Jahre alt, notfallmässig bei uns vorgestellt. Die Zwillinge sind unterernährt, völlig verwahrlost und sprechen nicht. Beim entdecken der Spielmaterialien in unseren Therapiezimmern entsteht der Eindruck als kannten sie kein Spielzeug. Sie sprechen nicht, geben keinen Ton von sich. Motorisch wirken beide ebenfalls keineswegs altersgerecht entwickelt; so können sie nicht die Treppe hinauf/hinunter gehen. Uns fällt sofort auf, dass Vera ihre beiden Schwestern nicht aus den Augen lässt. Nur allmählich kann sie sich darauf einlassen, auch mal allein mit einer unserer Therapeutinnen zu sein. Aber auch dann wirkt sie stets wachsam und muss immer wieder nach ihren Schwestern schauen gehen. Vera erzählt schließlich immer mehr von ihrem Elternhaus. Die Zwillinge hätten nie ihr Zimmer verlassen dürfen. Es habe kein Bett für sie gegeben und auch keine Spielsachen. Vera sagt, sie habe immer versucht mit ihren Schwestern zu spielen, aber ihre Eltern hätten ihr das oft verboten, weil sie zu laut gewesen wären… Als wir Vera fragen, ob sie sich an etwas schönes von zu Hause erinnert, überlegt sie lange. Dann schüttelt sie immer vehementer ihren Kopf: „Da fällt mir nichts ein.“ Und wir verstehen, warum die Zwillinge irgendwann aufgehört haben zu sprechen. #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder

„Die stecken dich ins Heim“ Toni wird bei uns vorgestellt, weil es beim Jugendamt immer wieder Meldungen einer Kindeswohlgefährdung gibt. Toni ist 8 Jahre alt; seine Biografie, mit der wir uns wie bei allen Kindern, die bei uns vorgestellt werden, ausführlich beschäftigen, verweist auf viele Belastungen und Beziehungsabbrüche. Toni wurde bereits bei vielen Fachkräften vorgestellt und bringt Diagnosen mit wie „Störung des Sozialverhaltens“ und (natürlich) ADHS. Wir erleben Toni in seinem Verhalten zunächst so, wie Verhaltensweisen solcher Diagnosen das Verhalten eines Kindes beschreiben - aber wir möchten verstehen. Wir lassen Toni gewähren, beobachten sein Verhalten und laden ihn immer wieder ein, dies mit uns zu besprechen. Gewähren lassen heißt nicht nicht begrenzen, aber begrenzen meint nicht, ein Kind an den Pranger zu stellen. Und dann erzählt uns Toni - von seinen Sorgen um seine Mutter, die immer wieder neue Partner hat, die seine Mutter schlecht behandeln, ihr und manchmal auch ihm Gewalt antun. Von seiner Mutter, die ihn vergisst, wenn ein neuer Partner da ist und sich an ihn klammert, wenn der seine Mutter wieder verlässt. Und davon, dass seine Mutter ihm sagt, er soll uns nichts von zu Hause erzählen, weil wir ihn sonst „ins Heim stecken“. Unsere Diagnostik ist oft erschwert durch genau solche Botschaften. Und Diagnostik beginnt oft damit, solche Ängste, die die Kinder mitbringen, erst einmal aufzuspüren. #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder

Die 8-jährige Beatrice wird bei uns vorgestellt, nachdem es eine Hausdurchsuchung gab und bei ihrem Vater kinderpornografisches Material beschlagnahmt wurde. Die Familie ist gutsituiert. Die Mutter wirkt ihrem Mann sehr verbunden und unterstützt ihn; sie sucht dennoch immer wieder das Gespräch mit uns. Dann erzählt sie von ihrer Verzweiflung, sich eigentlich nie von ihm als Frau wahrgenommen gefühlt zu haben. Sie erzählt von all ihren - zum Teil bizarr anmutenden - Bemühungen, dies zu ändern. So habe sie viele Diäten gemacht, damit ihr Körper kindlicher aussieht… Aber sie beschreibt auch ihr luxuriöses Leben: Schmuck, Kosmetik, teure Urlaube. Und dann überlegt sie laut, ob sie wirklich ihr Luxusleben aufgeben soll… #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #kinderschutz #kinder

Wieder einmal hat man an uns und die Kinder und Jugendlichen, die wir betreuen gedacht...🧡 Der Ortsverband der SPD Remscheid Mitte/Hasten, vertreten durch Jörg-Dieter Krause (li) und Sebastian Thiel (re) verkaufte wie schon seit einigen Jahren Weihnachtsbäume für einen guten Zweck. Dieses Mal fiel die Wahl auf die KSA und wir freuten uns über den interessierten Besuch und die tolle Spende! Herzlichen Dank! Und... Die Damen des Strickclubs Lüttringhausen (rund um Christel Wende, vorne rechts) haben wieder einmal fleißig Strümpfe gestrickt und diesen Erlös an uns gespendet! Da war ein Besuch bei ihnen im Café Lichtblick in Lüttringhausen Ehrensache. Wir konnten ein wenig mehr von unserer Arbeit berichten und erhielten im Gegenzug wertvolle Handarbeitstipps! Lieben Dank an die herzliche Runde! Das Team der KSA 🧡 #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder

„Als es angefangen hat, das mit dem Betatschen, da hab ich gedacht, der hat sich bestimmt nur vertan. Eh, ein Vater macht sowas doch nicht!“ Wir fragen Marlene, wie alt sie da war. Sie glaubt so 6. Und dann ist es immer weiter gegangen, es wurde immer mehr. Wir fragen Marlene, wie alt sie war, als sie realisiert hat, dass es nicht aufhört: „Keine Ahnung, so 10.“ Heute ist sie 15, hat sich einer Freundin anvertraut, mit der sie gemeinsam zu uns gekommen ist. 9 Jahre lang, zunächst mit der Hoffnung, er hört auf, und dann „nur noch weggebeamt.“ 9 Jahre lang… #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder

Eine süße Lieferung hat uns diese Woche erreicht: 3 Minitörtchen und 2 Tüten Nussecken kamen von "Kuchentratsch" aus München bei uns an, in Auftrag gegeben von einer Dame, die uns und unsere Arbeit hier bei Instagram verfolgt und uns als Team etwas Gutes tun wollte! Eine wunderschöne und zu Herzen gehende Idee, die das gesamte Team begeistert hat (zumal die Backwaren auch unfassbar köstlich waren)! Lieben Dank an die Spenderin, die uns damit gestärkt und motiviert hat! 🧡 #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #kinderschutz #Kinder #kuchentratsch

Sein größter Wunsch Fabian wird bei uns vorgestellt, nachdem er in der sozialen Gruppe, die er seit einigen Monaten besucht, immer „auffälliger“ wird. Fabian ist 8 Jahre alt. Er kotet ein und schmiert mit Kot die Wände voll. Er „rastet voll aus“ sagen seine Mitschüler, die von Fabian getreten und bespuckt werden. Fabian wird immer mehr zum Außenseiter. Fabian verweigert zunächst den Kontakt mit uns. Auf spielerische Angebote geht er nicht ein, wehrt alles ab, sagt immer wieder: „Ist mir doch egal!“ In der 3. Sitzung fragt ihn sein Therapeut bei uns, was sein größter Wunsch sei. Fabian antwortet patzig: „Kein Kind mehr sein!“ Und dann kommen die Tränen, die Tränen eines verzweifelten und seelisch und körperlich schwer misshandelten Kindes. Und wir sind ein Stück weiter. Begleiten und zuhören und hin hören und nicht aufgeben - ein Stück des Alltags einer Kinderschutzambulanz. #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder

Heute ist es uns ein Anliegen unseren Montag Post mit einem 🧡 zu beginnen. Eure wertschätzenden und aufbauenden Kommentare haben gut getan und so starten wir in die neue Woche. 5 Kinder sind stationär da in dieser Woche (eigentlich war eine Woche zum Berichte schreiben eingeplant!!), geht aber nicht. Montag Morgen heißt immer Chaos, denn die stationären Aufnahmen müssen laufen, Telefon schellt durchgehend und die Heizung ist mal wieder ausgefallen. Aber dann erzählt uns die kleine Pia mit ihren 6 Jahren, wie es sich anfühlt, wenn Mama sie als „Missgeburt“ bezeichnet und wenn Mama sagt, sie sei noch „blöder“ als ihr Intelligenz geminderter Bruder und „schwachsinniger“ als ihr Vater. Und dann ist halt Montag und es ist ein bisschen kalt, aber Pia lächelt allmählich und dann funktioniert auch die Heizung wieder. Grüße zum Wochenstart ☀️ #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder

Verfahrene Verfahren Wir beenden diese Woche nicht nur mit sehr vielen Kindern, die bei uns waren und die sich uns anvertraut haben, weil sie verprügelt, gedemütigt werden, sich vergessen fühlen und/oder von sexueller Gewalt betroffen sind. Wir beenden diese Woche wieder einmal mit für euch unvorstellbar erfahrener Gewalt dieser Kinder. Wir beenden die Woche mit Terminkalendern, die keine Lücken mehr hergeben (Mittagspause, was ist das?) und doch noch Lücken gefunden werden mussten, denn auch in dieser Woche kamen Notfälle dazu. Wir beenden diese Woche nachdenklich, irritiert, auch verzweifelt, weil wir immer wieder „neben“ der Arbeit mit den Kindern und ihren Familien Stunden und Tage (!!!) damit verbringen müssen, um z.B. Sorge dafür zu tragen, dass der Pädagoge, der im dringenden Verdacht steht, seinen eigenen Kindern gegenüber sexuell übergriffig geworden zu sein, nicht mehr mit Kindern arbeiten darf (er sei doch so engagiert in der Arbeit mit Kindern). Wir merken, wie schwer es trotz aller Verfahren, die zur Umsetzung des Kinderschutzes entwickelt wurden, für immer noch viele Professionelle zu sein scheint, sich klar zu positionieren. Viel „drum rum Gerede“, der/die eine schiebt es in die Verantwortung des/der anderen; Fachkräfte, die sagen, keine Verfahren in ihrem Amt entwickelt zu haben, usw. Und so gehen wir ins Wochenende, ziemlich nachdenklich, sehr irritiert. Einer der Punkte, an dem wir wieder einmal stehen, nicht zu resignieren, sondern das Wochenende zu nutzen, um Kraft zu schöpfen und weiter zu machen. Weiter fortbilden, erläutern, stärken und manchmal auch Klartext reden. Und nicht zuletzt mit dem Dank an die KollegenInnen in verschiedenen Jugendämtern, die gemeinsam mit uns gekämpft haben! Eure KSA #Kinderschutzambulanz_rs #Kinderschutzambulanz #Kinderschutz #kinder